11 nachhaltige Projektideen für die Grundschule. So entwickeln Ihre SuS ein Bewusstsein für Klima, Umweltschutz, Tiere und Pflanzen
Elisa Morel
Umweltbewusstes Verhalten hat viele Gesichter. Daher gibt es auch viele verschiedene Möglichkeiten, Ihre SuS für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Dies wird angesichts der Klimakrise, die wir durch unseren Konsum stetig befeuern, immer wichtiger.
© ADOBE Stock
Dabei findet jeder Mensch in seinem Alltag Gelegenheit, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen, und meistens ist dafür keine tiefgreifende Verhaltensänderung notwendig. Ob es der Schutz von Insekten oder das Nachdenken über eigenes Ess- und Konsumverhalten ist, ob Sie gemeinsam gärtnern, Müll sammeln, upcyceln oder einen Blick in andere Länder werfen – unsere 11 nachhaltigen Projektideen garantieren Lernspaß und Abwechslung und beleuchten Nachhaltigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven.
Inhalt
1. Die Vorteile von Projektarbeit in der Grundschule
2. Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig?
3. 11 nachhaltige Projektideen
3.1. Klimawandel, Klimakrise, Klimaangst verstehen
3.2. Retten Sie gemeinsam Bienen!
3.3. Be my butterfly
3.4. Indoor-Gärtnern
3.5. Plastikfrei(er) leben
3.6. Machen Sie Ihr Umfeld müllfrei
3.7. Upcycling
3.8. Woher kommt unser Essen?
3.9. Der Regenwald im Porträt
3.10. Leben ohne Strom
3.11. Kleidung ist Kleidung – oder doch nicht?
Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig?
Das Thema Nachhaltigkeit betrifft viele verschiedene Lebensbereiche unseres Alltags. Oft sind unser Konsum und unser Verhalten für uns so selbstverständlich, dass wir nicht mehr hinterfragen, ob wir das Richtige tun oder es besser machen können.
Ein Blick auf die Folgen für Artenvielfalt, Umweltverschmutzung, Menschenrechte und Klimawandel macht nachdenklich und regt dazu an, eigenen Gewohnheiten zu reflektieren. So können alle einen Beitrag leisten, um unsere Umwelt zu schützen, denn ein nachhaltiger Lebensstil sichert unsere Zukunft auf der Erde.
„Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wie noch eine zweite im Kofferraum.“ – Jane Fonda, US-amerikanische Schauspielerin, Bürgerrechtlerin und Klimaschutzaktivistin
Dass Nachhaltigkeit so wichtig (geworden) ist, liegt natürlich vor allem an unserem Lebensstil, der Industrialisierung und Globalisierung. Wären wir ein Naturvolk, kämen wir weder auf die Idee, alle zwei Jahre ein neues Smartphone zu kaufen, um die Welt zu jetten oder noch mehr Bäume zu fällen und mehr Tiere zu jagen, als wir verwerten können oder müssten.
Gleichzeitig ist Nachhaltigkeit auch in vielen MINT-Themen zu finden und somit ein perfekter Anknüpfungspunkt für naturwissenschaftliches Interesse und Wissen. Da der Alltagsbezug meistens automatisch gegeben ist, verstehen die Schüler schnell die Relevanz der Probleme und begreifen so die Zusammenhänge zwischen dem Verhalten des Einzelnen und globalen Auswirkungen.
11 nachhaltige Projektideen
Im Folgenden haben wir 11 Projektideen zum Thema Nachhaltigkeit für Sie zusammengestellt. Wie Sie selbst wissen, ist Nachhaltigkeit ein riesiges Feld. Es gibt also noch viel mehr zu hinterfragen und zu erforschen. Wahrscheinlich werden Ihre SuS selbst Ideen und Fragen entwickeln, wenn sie in die Materie eingetaucht sind und anfangen, selbstständig über Nachhaltigkeit nachzudenken.
Auch Interviews mit verschiedenen Experten (Landwirte, Klimaschützer, Umweltschutztechniker, Forstwirt, Gärtner, Landschaftspfleger, Umweltplaner) oder den Großeltern zum Thema Nachhaltigkeit sind spannend. Eine Umfrage im näheren persönlichen Umfeld kann ebenso aufschlussreich und ein toller Einstieg sein.
Tipp: Viele Umweltschutzorganisationen bieten Projekte, Patenschaften, Camps, Wettbewerbe oder Mitgliedschaften für Kinder an. Ein Besuch auf den Seiten von WWF Junior, NABU, Greenpeace und anderen lohnt sich also auf jeden Fall. Die Links finden Sie am Ende des Beitrags.
Klimawandel, Klimakrise, Klimaangst verstehen
Eine Studie aus dem Jahr 2021, für die 10.000 junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren aus zehn verschiedenen Ländern zu ihren Gefühlen und Gedanken zum Klimawandel befragt wurden, kommt u. a. zu folgenden Ergebnissen:
- knapp 60 % sind sehr oder extrem besorgt
- mehr als die Hälfte fühlt sich traurig, ängstlich, wütend, hilflos und schuldig
- knapp die Hälfte fühlt sich durch diese Gefühle im Alltag beeinträchtigt
- drei Viertel finden die Zukunft beängstigend
- über die Hälfte glaubt, die Menschheit sei dem Untergang geweiht
- knapp 40 % erwägen, aufgrund des Klimawandels keine Kinder zu bekommen
- ca. zwei Drittel denken, die Regierungen tun nicht genug, um eine Klimakatastrophe zu verhindern
Das sind erschreckende Zahlen, die einmal mehr aufzeigen, welche Rolle der Klimawandel im Alltag der heutigen Jugend spielt. Daher ist es wichtig, informiert zu sein, die Zusammenhänge zu verstehen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Dafür braucht man zuerst einmal die richtigen Worte. Was bedeutet Klima überhaupt, was sind Treibhausgase, was ein CO2-Fußabdruck oder eine Polkappe? Haben die Kinder bereits von Fridays for Future oder der Letzten Generation gehört?
In unserem Onlineshop finden Sie dazu hilfreiche Produkte. Eine Auswahl haben wir Ihnen nachfolgend direkt verlinkt, damit Sie sich schnell einen Einblick verschaffen können. Mit den 17 magnetischen Bildkarten unseres Sets Klimawandel durch CO2 veranschaulichen Sie Ihren SuS die Grundlagen und führen erste Fachbegriffe ein. Das dazugehörige Unterrichtsmaterial liegt auf Deutsch, Englisch und Französisch vor und eignet sich somit auch für den bilingualen Unterricht.
Zur Vertiefung eignet sich das Spiel Klimawandel spielend leicht verstehen mit 30 Themenkarten für Gesprächsimpulse. Dazu gibts auf 24 Seiten Ideen zur Unterrichtsgestaltung. So regen Sie die Kinder zum Nachdenken an: Was können wir selbst gegen den Klimawandel tun, wie lebt man nachhaltiger, warum ist das wichtig? Das Sortierspiel Schütze das Klima bietet zusätzlich auf 100 Kärtchen Alltagstipps, um Energie zu sparen und das Klima zu schützen.
Fragen Sie Ihre SuS selbstverständlich auch nach ihren eigenen Gedanken und Gefühlen zum Klimawandel: Fühlen sie sich betroffen? Verstehen sie die Proteste? Möchten sie mehr über das Thema erfahren? In dem Fall lohnt es sich vielleicht sogar, eine Klima-AG ins Leben zu rufen.
Retten Sie gemeinsam Bienen!
Bienen sind faszinierende Geschöpfe und natürlich auch wichtig für unsere Nahrungsmittelproduktion. Da ihr Lebensraum immer mehr schrumpft, übernehmen mittlerweile in vielen Ländern Menschen das Bestäuben von Pflanzen. Bienen und Insekten zu schützen ist also auch für uns wichtig, und je mehr Ihre Schülerinnen und Schüler über das Leben und die Bedürfnisse von Insekten erfahren, umso eher werden sie sich für den Schutz dieser Tiere begeistern.
Informationen und Arbeitsmaterialien rund um die Biene bietet das Themenpaket Bienen. Vielleicht möchten Sie mit Ihrer Klasse ja auch einen Pflanzkasten oder Blumenkasten begrünen bzw. mit bienenfreundlichen Wildblumen bestücken, um den Tieren Lebensraum zu verschaffen. Damit retten Sie und Ihre Klasse gemeinsam und aktiv Bienen. Ab März beginnen Sie mit der Bepflanzung und beobachten nach einiger Zeit die ersten Gäste am üppigen Blumen-Büfett. So lernen Ihre SuS anschaulich eine Menge über Bienen und Pflanzen.
Für noch mehr Informationen und Tipps über Bienenhaltung sowie den Bau eines Insektenhotels lesen Sie in unserem Beitrag »Ein Garten für den Kindergarten« gern unser Interview mit Hobbyimker Sebastian, der mit seinen Kita-Kindern den Kleinen Bienenführerschein gemacht hat.
Be my butterfly
Ein spannendes Projekt, das Ihre SuS begeistern wird, ist die Zucht von Schmetterlingen. Innerhalb von ca. einem Monat verfolgen sie den Wachstumszyklus von der Larve über die Raupe bis hin zum Schlüpfen der Schmetterlinge, die sie anschließend in die Freiheit entlassen. Anhand von Zeichnungen, Fotos oder Beobachtungsbogen dokumentieren Ihre SuS die spannende Metamorphose. Unser Set Schmetterlinge züchten beinhaltet eine Voliere für die Aufzucht, eine Pflegeanleitung und einen Gutschein für fünf Larven samt Spezialfutter. So bekommen Sie Ihre Larven zwischen März und Oktober frisch vom Züchter kostenlos geliefert.
Indoor-Gärtnern
Fürs gemeinsame Gärtnern brauchen Sie keinen Schulgarten. Es gibt viele tolle Ideen, um im Klassenraum Pflanzen zu ziehen und dabei eine Menge zu lernen. Mit unserem Kompost-Behälter veranschaulichen Sie Ihren Kindern, was genau beim Kompostieren passiert – eine tolle Gelegenheit, um zu beobachten, messen, notieren, dokumentieren und analysieren. Den passenden Dünger für Ihren Pflanzen haben Sie auch gleich parat.
Auch unser Wurzelsichthaus bietet spannende Einblicke. Dazu gibt es eine bunte Samenmischung, sodass Ihre Kinder das Wachstum verschiedener Wurzelgemüsesorten von Tag zu Tag verfolgen können. Mit dem beleuchteten Gewächshaus haben Sie noch mehr Möglichkeiten: Es verfügt über eine LED-Beleuchtung und ein Bewässerungssystem, das die Pflanzen bis zu 15 Tage versorgt. So schaffen Sie nicht nur die perfekten Wachstumsbedingungen, sondern müssen sich auch in den Ferien nicht um das Gewächshaus kümmern.
Ein großartiges Projekt zum Thema Permakultur setzen Sie spielend mit unserem PERMA-KIT: Starter-Set um. Dem Indoor-Hochbeet zum Zusammenschrauben liegen nicht nur viele verschiedene Samen für unterschiedliche Jahreszeiten bei, sondern auch ein Begleitheft für Sie sowie Arbeitshefte für Ihre SuS mit Spielen, Übungen, Rätseln, Bastelanleitungen und Experimenten.
Plastikfrei(er) leben
Wie, wo und wie oft begegnen wir Plastik in unserem Alltag? Welche (unterschiedlichen) Funktionen hat es und woraus besteht es überhaupt? Wie viel Plastik werfen wir weg, und was passiert dann damit? Wie viel Plastik brauchen wir wirklich? Gibt es Alternativen?
Durchleuchten Sie ausgehend von diesen Fragen mit ihren Schülern den Alltag. In unserem Onlineshop finden Sie für den Einstieg auch Kamishibai-Bildkarten »Wie wir Plastik sparen und Müll reduzieren«. Das Themenheft »Wir werden eine plastikfreie Klasse!« bietet Ihnen Anregungen und praktische Tipps rund ums Thema Müllvermeidung. Das Roulette-Spiel »Müll reduzieren« mit 44 Fotokarten regt die Kinder zum Nachdenken über ihre Gewohnheiten an. Darüber kommen vielleicht folgende Themen auf:
- Wie landet der Plastikmüll im Meer und welche Schäden richtet er dort an?
- Was ist Mikroplastik, worin ist es enthalten und warum?
- Wie gehen andere Länder mit ihrem Müll um? Was macht z. B. unser Elektroschrott in Afrika?
- Was bedeutet Zero Waste und ist das überhaupt möglich?
Vielleicht erstellen Sie zum Abschluss ein Plakat mit Tipps, wie man im Alltag Plastik reduzieren kann. Oder Sie informieren im Rahmen eines Schulfestes die Gäste über die Auswirkungen von Plastikmüll auf die Umwelt.
Kunststoffmüll in Deutschland
2021 sind in Deutschland 6,3 Mio. Tonnen Plastikmüll angefallen. Ein Siebtel davon entstand in der Industrie, der Rest geht auf das Konto von Endverbrauchern. Pro Kopf sind das 76 kg – die Hälfte davon ist Verpackungsmüll.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Umfang von Verpackungsmüll aus Kunststoff verdoppelt. Im Jahr 2021 lag er bei 3,2 Mio. Tonnen. Die Verpackungsabfälle wurden zu gut 60 % recycelt, zu knapp 40 % verbrannt und so thermisch verwertet.
Als Gründe für den Anstieg von Verpackungsmüll gelten:
• steigender Verpackungsverbrauch
• vorverpackte Frischware
• Zunahme des Konsums von Convenience-Produkten
• aufwendigere Verpackungen
Quelle: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/22033.html
Machen Sie Ihr Umfeld müllfrei
Bestimmt ist auch Ihr Schulhof nicht immer müllfrei und der Schulweg schon gar nicht. Sprechen Sie mit Ihren SuS über das Thema Littering:
- Wie gehe ich mit meinem eigenen Müll um?
- Welche Begründung habe ich dafür – oder ist es eher eine Ausrede?
- Welche Orte oder Bereiche sind besonders oft vermüllt, und warum? Was kann man dagegen tun?
- Welche Art von Müll wird am häufigsten weggeworfen? Welche Auswirkungen hat das auf die Umwelt und die Tiere?
Als Erstes sollte man den Müll natürlich einsammeln, z. B mit einer Abfallzange. Und dann kann man überlegen, wie man die Vermüllung bestimmter Bereiche wie Spielplätze oder Gewerbegebiete vermeiden kann. Fehlt es an Mülleimern oder eher an Umweltbewusstsein der Menschen? Vielleicht ertappen Sie ja auch einen Müllsünder auf frischer Tat und konfrontieren ihn mit seinem Verhalten?
Fun fact: Die Kombination der Wörter plocka (schwedisch: aufheben, pflücken) und Jogging ergibt die Bezeichnung für die Natursportart Plogging. Dabei bewaffnen sich Jogger mit Handschuhen und Müllsäcken, um so auf ihrer Joggingrunde den herumliegenden Müll einzusammeln. Durch das damit verbundene Bücken werden die Rückenmuskeln trainiert. Im November 2023 wurde die erste Weltmeisterschaft im Müllsammeln in Japan ausgetragen. Dort heißt der Sport Spogomi (spo-tsu bedeutet Sport, gomi bedeutet Müll).
Upcycling
Nicht alles, was wir wegwerfen, ist unbrauchbar. Aus vielem kann man mit ein bisschen Einfallsreichtum tolle neue Sachen machen und dabei noch etwas lernen. Die selbst gemachten Alternativen stehen gekauften Dingen nicht nach, kosten nichts und regen dazu an, den eigenen Konsum zu hinterfragen.
Ob Kunstwerke, Spiele und Spielzeug, eigene Kulissen für ein Erzähltheater, Taschen oder auch Unterrichtsmaterialien – mit dem richtigen Müll ist alles möglich. Überlegen Sie gemeinsam, welcher Abfall im Schulalltag häufig anfällt und wie Sie etwas Tolles daraus zaubern können. Denkbar sind folgende Themen:
- Dinge aus einem bestimmten Material wie Plastik, Glas oder Holz
- Gemeinschaftsarbeiten wie Collagen, Kulissen oder Kostüme
- Materialien, die in verschiedenen Fächern wie Deutsch (Kennenlernen der Buchstaben) oder Mathematik (Zählen, Körpernetze) genutzt werden können
Mehr über Upcycling und dessen vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Unterricht lesen Sie in unserem Beitrag »Upcycling für mehr Nachhaltigkeit«.
Woher kommt unser Essen?
Aus dem Supermarkt. Zumindest werden das viele Kinder so empfinden. Wer kann es ihnen verübeln? Auch wir als Erwachsene denken nicht unbedingt darüber nach, welche Reise unsere Lebensmittel vielleicht hinter sich haben und welcher CO2-Fußabdruck damit einhergeht.
Wir kaufen, was wir glauben zu brauchen oder worauf wir gerade Lust haben. Auch, wenn man auf nachhaltige Lebensmittel Wert legt, ist die Umsetzung nicht immer ganz so einfach: Oft muss die Herkunft nicht deklariert werden, vor allem bei weiterverarbeiteten Lebensmitteln.
Machen Sie mit Ihren SuS eine kleine Entdeckungsreise und reflektieren Sie so das eigene Essverhalten. Leitfragen, die Sie gemeinsam beantworten, können z. B. sein:
- Auf welche Lebensmittel möchte ich nicht verzichten und warum? Welche Produkte könnten wir ohne weltweiten Handel nicht kaufen? Gibt es Alternativen?
- Woher kommt unser Obst und Gemüse und warum? (Ein Ausflug in einen Discounter gibt erste Antworten.)
- Wo liegen die Länder, aus denen unsere Lebensmittel stammen? Warum sind lange Transportwege schlecht?
- Was genau ist in unseren Lebensmitteln enthalten? Kennen die Kinder alle Inhaltsstoffe von Nutella und Käse (Stichworte: Palmöl und Lab)? Und was hat es mit Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern auf sich? Auch hier ist ein Ausflug in den Supermarkt eine gute Idee, um die Inhaltstoffe nachzulesen – oder die Kinder durchforsten ihre heimischen Vorräte.
- Was bedeutet der Nutri-Score und ergibt die Einstufung auf den ersten Blick immer einen Sinn, abgesehen davon, dass die Kennzeichnung freiwillig ist? (TK-Pommes fallen unter die beste Stufe A – bevor sie in siedendes Fett geworfen und anschließend gesalzen werden.)
- Auf welche Lebensmittel kann ich ausweichen, wenn ich mich fleischfrei ernähren, aber nicht auf den Geschmack von Wurst und Fleisch verzichten will? Was enthalten die Ersatzprodukte und sind sie immer gesund und/oder gut fürs Klima?
Mehr Informationen zur Herkunft unserer Lebensmittel finden Sie in unserem Beitrag »Klimabewusstsein und Globalisierung: Woher kommt eigentlich unser Essen?« Praktische Lernideen inklusive.
Der Regenwald im Porträt
Wie kommt der Regenwald zu seinem Namen, wo auf der Erde gibt es Regenwälder, welche Tiere und Pflanzen leben dort, warum ist er so wichtig für unser Klima, welchen Bedrohungen ist er ausgesetzt? Was haben Schokolade und McDonald’s damit zu tun?
Im Internet finden Sie eine Menge toller Unterrichtsmaterialien, um Antworten auf all diese Fragen zu finden und mal wieder das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Im Jahr 2022 wurden 41.000 km2 des tropischen Regenwalds zerstört. Das entspricht pro Minute der Fläche von 10 Fußballfeldern. Am stärksten ist seit Jahrzehnten Brasilien betroffen.
Die Gründe dafür sind vielfältig, beruhen aber alle auf unserem Wunsch nach Konsum und Profit:
- Anbau von Nutzpflanzen wie Soja, Kakao, Palmöl oder Kautschuk
- Viehzucht
- Holzeinschlag
- Bodenschätze
- Straßenbau
Nicht umsonst wird der Regenwald auch als die grüne Lunge der Erde bezeichnet. Er nimmt das CO2 aus der Luft auf und produziert Sauerstoff, bindet große Mengen Kohlenstoff, das anderenfalls als CO2 in die Atmosphäre gelangen würde, speichert viel Wasser und beheimatet zahlreiche Pflanzen, deren Inhaltsstoffe für Medikamente benutzt werden. Wir schaden uns also selbst enorm, wenn wir die Vernichtung der Regenwälder immer weiter vorantreiben, anstatt sie aufzuhalten.
Leben ohne Strom
Strom ist für uns genauso alltäglich wie Plastikverpackungen. Das war früher anders und auch heute verfügen nicht alle Menschen weltweit über einen Stromanschluss. Daher bietet das Thema viele verschiedene Ansätze, um sich genauer mit der Bedeutung von Strom auseinanderzusetzen, z. B. diese hier:
- Was ist Strom überhaupt und wo kommt er her? Woran bemisst sich sein Preis? Wie funktioniert eine Stromerzeugungsanlage? Können Sie vielleicht gemeinsam eine besuchen?
- Welche Dinge in unserem täglichen Leben brauchen Strom und was würden wir tun, wenn wir keinen Strom hätten?
- Was würde in der gesamten Stadt, im ganzen Land oder weltweit passieren, wenn es plötzlich keinen Strom mehr gäbe?
- Wie leben Menschen heute ohne Strom? Wie haben unsere (Ur-)Großeltern das geschafft?
- Wie können wir im Alltag Strom sparen und warum ist das eine gute Idee?
Mehr Anregungen dazu lesen Sie in unserem Beitrag Projektidee: Wie lebt man ohne Strom?
Kleidung ist Kleidung – oder doch nicht?
Warum tragen wir überhaupt Kleidung, welche Arten von (Berufs-)Kleidung und Kleidungsstücken gibt es? Wo kommen diese Kleidungsstücke her? Worauf legen schon Kinder bei ihrer eigenen Kleidung Wert: Soll es billig, hübsch, bequem oder Markenware sein? (Achten Sie natürlich wie immer darauf, dass Sie niemanden bloßstellen. Niemand muss offenlegen, wo er seine Kleidung kauft, weil vielleicht geringe finanzielle Möglichkeiten vorliegen.)
Fast Fashion ist ein zunehmendes Problem hinsichtlich des Klimawandels und hat rein gar nichts mit fairen Arbeitsbedingungen zu tun. Gleichzeitig betreiben Fast-Fashion-Unternehmen auf Social Media viel Green Washing, das man durchschauen sollte, anstatt Influencern nachzueifern, die für die entsprechenden Marken werben. Die Zielgruppe von Fast Fashion ist passenderweise zwischen 14 und 18 Jahren alt.
Es wird immer mehr Kleidung zu billigsten Preisen gekauft, während die Qualität sinkt. Somit ist Fast Fashion nicht für die Weitergabe als Second-Hand-Ware geeignet und aufgrund der Kosten sowie des gemischten Materials kaum recycelbar. Der Kleidungsmüll endet zur Verwertung oder landet auch auf Müllkippen z. B. in Südamerika und Afrika. Dort schadet er der Umwelt, denn Textilien sind ähnlich giftig wie Autoreifen.
Viele Probleme rund um Fast Fashion wie Herkunft und Herstellung, Arbeitsbedingungen und Materialien sowie Lieferketten und Warenvernichtung thematisiert das Kinderbuch »Magische Welt der Dinge Band 1 Antons geheime Reise mit Paul Pulli« von Alexandra Wagner. Dazu gibt es ganze 26 Seiten Begleitmaterial als herunterladbare PDF. Danach sind Ihre SuS über Fast Fashion wahrscheinlich besser informiert als die meisten Erwachsenen und somit künftig hoffentlich auch gegen Green Washing und blinden Konsum gefeit – zumindest ein bisschen.
Klimawandel spielend leicht verstehen
Pflanzpyramide
For Future
Lesestoff:
Dammertz, Tanja: Die Folgen von Fast Fashion – Der Kampf gegen Kleiderberge, 18.05.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/fast-fashion-textilmuell-kleidung-100.html
Flächenverluste – wie viel Regenwald geht verloren?:
hhttps://www.faszination-regenwald.de/info-center/zerstoerung/flaechenverluste/
Marks, Elizabeth and Hickman, Caroline and Pihkala, Panu and Clayton, Susan and Lewandowski, Eric R. and Mayall, Elouise E. and Wray, Britt and Mellor, Catriona and van Susteren, Lise: Young People’s Voices on Climate Anxiety, Government Betrayal and Moral Injury: A Global Phenomenon, 2021:
https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3918955
Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Umgang mit textgenerierenden KI-Systemen, 02.2023:
https://www.schulministerium.nrw/system/files/media/document/file/handlungsleitfaden_ki_msb_nrw_230223.pdf
Materialien rund um den Regenwald für Kita und Grundschule (auf der Seite finden sich generell viele spannende kindgerechte Infos):
https://www.regenwald-schuetzen.org/regenwald-in-der-schule/unterrichtsmaterial/kindergarten-grundschule
Sepehr, Jana: 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott im Jahr – unser Müllproblem landet in Afrika, 39.4.2022:
https://www.welt.de/wirtschaft/article238358957/Elektroschrott-Warum-alte-Handys-und-Laptops-in-Afrika-landen.html
Was ist Fast Fashion? Definition, Marken und Auswirkungen (umfassende Informationen sowie weiterführende Links und Videos):
https://umweltmission.de/wissen/fast-fashion/
Unterrichtsmaterial für die Grundschule zu verschiedenen nachhaltigen Themen wie Ernährung, Fair Trade, Kleidung, Papier, Hygiene u. v. m.:
https://www.verbraucherbildung.de/materialkompass?search_api_fulltext=&field_audience_specific%5B7591%5D=7591&page=#view-id-listing_materials
Fragen und Antworten zum Thema Plastik im Meer:
https://www.wwf-junior.de/umwelt/plastikmuell-im-meer/
Wagner, Alexandra: Begleitmaterial Magische Welt der Dinge Band 1 Antons geheime Reise mit Paul Pulli:
https://alexandra-wagner.de/wp-content/uploads/2023/05/Fast-Fashion-unterrichtmaterial-buch-paul-pulli.pdf
Angebote und Aktionen für Kinder von verschiedenen Umweltschutzorganisationen:
https://www.greenpeace.de/engagieren/kidslisting_materials
https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/organisation/naju/kinder/index.html
https://www.wwf-junior.de
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