Klimafreundliche Schule: Diese Ideen und Tipps helfen dabei, selbst zum Klimaschutz beizutragen
Elisa Morel
Mülltrennung, Energiesparen, richtiges Lüften und nachhaltige Materialien: In Schulen wird der Klimaschutz schon in vielen Bereichen betrieben. Trotzdem ist der CO2-Ausstoß von Schulen hoch, und nicht immer liegt es in der Macht der Lehrenden, das zu ändern.
© ADOBE Stock
Welche einfachen Möglichkeiten es gibt, um im Schulalltag (noch) klimafreundlicher zu werden und wie Sie Ihren Kindern Klimaschutz spannend und interaktiv vermitteln, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhalt
1. Zahlen, Daten und Fakten zum CO2-Ausstoß von Schulen
2. Aktionen und Projekte zum Klimaschutz
2.1. Klimabewusstsein durch Bildung
2.2. Klimafreundlichkeit durch Einsparung
2.3. Klimafreundlichkeit durch Kompensation
3. Siegel, Wettbewerbe und Zertifikate für Klimafreundlichkeit
Aktionen und Projekte zum Klimaschutz
Es gibt viele Initiativen und Projekte zum Klimaschutz für Schulen. Viele davon sind regional, manche richten sich an Schulen deutschlandweit. Bei der Suche im Internet empfiehlt es sich also, nach Aktionen in Ihrer Stadt, Ihrem Kreis oder Ihrem Bundesland zu suchen.
Drei landesweite Projekte stellen wir Ihnen hier kurz vor:
- Die MINTmachtage der Stiftung Kinder forschen
2025 lautet das Motto „ZZZAP! BÄM! Mit Energie in die Zukunft“. Der Aktionstag ist der 17. Juni, doch auch um diesen Termin herum können Sie mit Ihren Kindern Aktionen starten. Infos finden Sie unter folgendem Link: https://www.mintmachtage.de/aktionstag/ausblick-2025
- Grüne Meilen für das Weltklima
Handeln statt Reden: Bei dieser Aktion sammeln Kinder „Grüne Meilen“, indem sie Strecken zu Fuß, mit Rollschuhen, Fahrrädern/Rollern oder dem ÖPNV zurücklegen. Das gesammelte Ergebnis aller teilnehmenden Kinder in Europa wird anschließend der UN-Klimakonferenz vorgelegt. Mehr dazu finden Sie unter dem Link: https://www.kindermeilen.de/
- Bildungsangebot von Bildungsserver Wald
Leitfäden, Broschüren, Projektideen, Fortbildungen, waldpädagogische Angebote und weiterführende Links: Die folgende Homepage versorgt Sie mit vielen praktischen Impulsen rund um das Thema Wald. https://www.bildungsserver-wald.de/bildungsmaterial
Klimabewusstsein durch Bildung
Klimabewusstsein entwickeln wir nur durch Wissen. Deswegen ist Bildung für nachhaltige Entwicklung essenziell. Wir alle leben auf diesem Planeten und nutzen in fast jeder Minute seine Ressourcen. Somit gehen Themen wie Umwelt, Klima, Wasser und Energie jeden Menschen an!
Bestimmt vermitteln Sie Ihren Schülerinnen und Schülern bereits seit Jahren eine Menge Infos rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Glücklicherweise gibt es ja auch eine große Auswahl an spannenden und ansprechend aufgearbeiteten Unterrichtsmaterialien.
Vielleicht finden Sie durch die Ideen und Verlinkungen in diesem Beitrag noch ein bisschen mehr Inspiration für neue Projekte und interessante Forschungsfragen, denen Sie mit Ihren Kindern auf den Grund gehen wollen.
Eine Menge praktische Tipps sowie spannende Quellen und Verlinkungen auf weitere unserer Blogbeiträge zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz finden Sie auch in unserem Artikel »11 nachhaltige Projektideen für die Grundschule«. So entwickeln Ihre SuS ein Bewusstsein für Klima, Umweltschutz, Tiere und Pflanzen
In unserem Onlineshop finden Sie hilfreiche Produkte, die Ihnen dabei helfen, Umweltbewusstsein zu fördern. Mit 100 spannenden Impulsen zum Klimaschutz versorgt Sie z. B. das Spiel For Future, 100 Impulskarten für eine Welt im Wandel. Für jüngere Kinder sind Natur- und Klimapuzzles ein super Einstieg ins Thema. Das Spiel Müll reduzieren sensibilisiert Ihre SuS für Nachhaltigkeit im Alltag. Und mit dem Schütze das Klima Sortierspiel überprüfen die Kinder ihren Wissensstand vorab und noch einmal nach Abschluss der Lerneinheit oder des Projekts.
Klimafreundlichkeit durch Einsparung
Die meisten Menschen denken bei Klimafreundlichkeit erst einmal daran, ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Dafür gibt es auch im Schulalltag viele Ansatzpunkte, die Sie gern nacheinander unter die Lupe nehmen können.
Neben den eingangs genannten vier Themenfeldern (Strom, Heizung, Essen und Mobilität) gibt es weitere (Unter-)Punkte, bei denen Sie mit ein wenig Einfallsreichtum schnell gute Ergebnisse erzielen. Ein paar Anregungen nennen wir Ihnen hier:
- reparieren oder eigene Herstellung statt Neukauf
- Upcycling statt Wegwerfen
- Nutzung von nicht mehr gebrauchtem bedruckten Papier (z. B. die Rückseite zum Zeichnen und Malen)
- weniger Fotokopien
- digitalisierte Elternkommunikation
- Topfpflanzen für den Klassenraum
- die Nutzung nachhaltiger Materialien, von Verpackungen und Kleidung bis hin zu Spielen und Putzmitteln
Sicherlich fällt Ihnen noch eine ganze Menge mehr ein, wenn Sie darüber nachdenken. Beim gemeinsamen Brainstorming mit Ihrer Klasse kommt bestimmt auch die eine oder andere tolle Idee heraus.
Klimafreundlichkeit durch Kompensation
Was auch immer Sie für den Klimaschutz tun können, ist eine gute Sache. Und wenn es erfolgversprechender ist, Verbesserungen an anderer Stelle zu erreichen, als den eigenen Alltag zu verändern, tun Sie es. Niemand verlangt von Ihnen, Ihr Schuldach mit einer Photovoltaikanlange auszustatten, auch wenn es natürlich solche Leuchtturmprojekte gibt. Als Ausgleich des schuleigenen CO2-Abdrucks eignen sich beispielsweise:
- das Anlegen einer Blumenwiese oder das Pflanzen von Bäumen,
- die Finanzierung von klimafreundlichen Entwicklungs- oder Umweltprojekten durch Basare, Sammelaktionen, Spendenläufe etc.
Wenn Sie mit Ihrer Klasse ein solches Projekt in Angriff nehmen, setzen sich die Kinder nicht nur für eine gute Sache ein, sondern lernen nebenher und mit viel Spaß eine ganze Menge.
Siegel, Wettbewerbe und Zertifikate für Klimafreundlichkeit
Schule ist Ländersache. Daher gibt es auch in jedem Bundesland andere Siegel für klimafreundliche Schulen, und manchmal eher wenige. Auch die Initiativen, Förderer und Ansprechpartner für Projekte und Zertifikate variieren natürlich von Bundesland zu Bundesland.
Überlegen Sie also, ob und warum ein Siegel Ihnen wichtig ist. Vielleicht planen Sie Projekte, die die Voraussetzungen für ein Zertifikat gar nicht erfüllen, aber trotzdem effizient sind? Vielleicht können Sie auch nicht garantieren, dass an Ihrer Schule auch in den nächsten Jahren Aktionen zum Klimaschutz laufen, die für die (weitere) Erhaltung eines Siegels nötig sind, z. B. weil die betreffende Kollegin in Rente oder Mutterschutz geht?
Das ist alles kein Problem. Kleine Veränderungen im eigenen Handeln und Alltag leisten auf Dauer oft einen größeren Beitrag als ein größeres, prestigeträchtiges Projekt.
Wenn Sie flexibel bleiben wollen, informieren Sie sich über Wettbewerbe und holen Sie sich Experten ins Boot. So können Sie beispielsweise eine Klima-AG anbieten, in deren Rahmen viele verschiedene kleine und große Aktionen möglich sind (die dann vielleicht sogar zu einer eigenen, neuen AG werden):
- Ausflüge zu einem Recyclinghof, einem Tagebau oder einem Bio-Bauernhof
- das Erstellen einer Klimazeitung
- Spendenläufe oder Basare für nachhaltige Entwicklungsprojekte
- Sammelaktionen von Materialien zum Upcycling
- Ausstellungen (auch digital) zum Thema Umwelt- und Klimaschutz
- das Anlegen eines Schulgartens oder Kräuterbeets
- das Bauen eines Insektenhotels oder eine Bienenpatenschaft
- die Planung und Durchführung einer Projektwoche, z. B. zum Thema Fairtrade, Fast Fashion oder Schokolade
- die Teilnahme an Wettbewerben rund um Klimafreundlichkeit
- das gemeinsame Kochen und Essen von Mahlzeiten aus regionalen frischen Bio-Produkten
- gemeinsames Müllsammeln im Umfeld der Schule
Um die Erfolge, Entwicklungen und Ergebnisse zu dokumentieren, ist eine Homepage perfekt. Falls Sie oder jemand in Ihrem Kollegium oder sonstigen Umfeld technikaffin genug ist, ist das gemeinsame Erstellen einer Klimaschutz-Webseite mit den Kindern optimal. So vermitteln Sie nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch eine große Portion Medienkompetenz.
Der erste Schritt ist immer der schwerste. Wenn Sie erst anfangen, werden Sie wahrscheinlich merken, dass immer mehr Ideen hinzukommen und Sie auch Unterstützung von Menschen außerhalb der Schule bekommen, z. B. in Form von Eltern, die eine Fahrradwerkstatt anbieten oder einen „Lauf-Bus“ zur Schule organisieren, anstatt ihren Nachwuchs weiterhin mit dem Auto zur Schule zu bringen.
Lesen Sie mehr:
Anders, Florentine: Blick ins Ausland: Wie Schulen in anderen Ländern Klimabildung umsetzen, 31.01.2024:
https://deutsches-schulportal.de/unterricht/wie-schulen-in-anderen-laendern-klimabildung-umsetzen/
Internetpräsenz der niedersächsischen Initiative „Klimaneutrale Schule“ mit Fakten, Ideen und Aktionen:
https://klimaneutrale-schule.de/
Initiative „Klimaneutrale Schule“ in Niedersachsen (Infos und Praxisbeispiele):
https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/klimabildung/Klimaneutrale-schule.php
Klimaschutz in niedersächsischen Schulen (Broschüren, weiterführende Links, Stiftungen u. v. m., auch mit speziellen Angeboten für Grundschulen):
https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/klimabildung/So-gelingt-Klimaschutz-in-Schulen.php
Guide für Lehrkräfte: Klimaschutz an Schulen: Bildung für eine nachhaltige Zukunft (Info- und Materialsammlung):
https://www.schulflix.com/dossier/klimaschutz-an-schulen/
Apps, Experimente, Unterrichtsmaterial, Aktionen und mehr:
https://www.stiftung-kinder-forschen.de/praxisanregungen/ideen-fuer-grundschulkinder/
Umweltbundesamt: Ratgeber Freiwillige CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte, Juli 2018:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/ratgeber_freiwillige_co2_kompensation_final_internet.pdf
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Gemeinsam suchen wir ständig nach neuen, aufregenden Themen rund um das Thema Bildung im Kiga, der Schule und zu Hause. Und weil Sie da an der Quelle sitzen, freuen wir uns auf Ihre konstruktiven Rückmeldungen und Anregungen an blog[@]backwinkel.de
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