Rätselhaft: So fördern Sie die Problemlösefähigkeit durch Rätsel- und Knobelspiele im Kindergarten

Kinder und Rätsel

Rätsel sind spannend, lustig und immer wieder überraschend. Außerdem garantieren sie Kindern Erfolgserlebnisse und somit die Erfahrung der Selbstwirksamkeit, wenn sie gelöst werden, was bei vielen anderen Beschäftigungen und Spielen entweder nicht oder nur in eingeschränktem Maße, z. B. durch externes Lob oder Gewinnen möglich ist.

Kinder gehen außerdem an Denksportaufgaben anders heran als Erwachsene. Sie sind weniger festgefahren und probieren mehr aus, was oft darin resultiert, dass sie die Lösung schneller finden als manch ein Erwachsener – oder auch einen einfacheren oder anderen Lösungsweg.

Rätseln legt dabei auch die Grundlage für späteres Lernen, seien es Matheaufgaben, Schreibübungen oder das berühmte Um-die-Ecke-Denken. Somit ist Rätseln eine wunderbare Beschäftigung für Kindergartenkinder und eine super Vorbereitung für die Schule, die Ihre Kleinen bestimmt in vollen Zügen genießen.

Warum Kinder Rätseln lieben

Beim Rätseln steht immer der Spaß im Vordergrund. Wer Spaß hat, ist intrinsisch motiviert – die beste Voraussetzung für jedes Tun. Damit das so bleibt, müssen die Rätsel natürlich dem Entwicklungsstand entsprechen. Sobald Frustration aufkommt, verlieren die Kinder die Freude am Knobeln, daher ist es wichtig, dass sie Erfolgserlebnisse haben und unterschiedliche Rätselarten kennenlernen, um ihre Favoriten zu finden. Zu einfach dürfen die Rätsel natürlich auch nicht sein, denn durch Unterforderung und Langeweile verlieren die Kinder sonst ebenfalls die Lust.

Kinder merken beim Rätseln nicht, dass sie dabei etwas lernen. Oft liegt das auch an der ansprechenden Gestaltung der Rätsel: Durchs Verbinden von Zahlen oder das Zusammenlegen verschiedener Teile entstehen wie durch Zauberhand Bilder. In einem Wimmelbild entdecken Kinder viel und wer möchte dem kleinen Esel nicht dabei helfen, den Weg durchs Labyrinth zu seinem Stall zu finden.

Wer die Chance hat, sich einer seiner Lieblingsbeschäftigungen zu widmen, gerät auch schnell in den von Maria Montessori als Polarisation bezeichneten Zustand: Man ist konzentriert, aufmerksam und selbstversunken, genießt sein Tun und wird geistig stimuliert.

Warum Kinder rätseln sollen

Rätseln macht nicht nur Freude, sondern auch schlau. Somit sind Rätsel eine fantastische Möglichkeit des spielerischen Lernens, die sich zudem super in den Kita-Alltag einbetten lässt.

Je nach Rätselart verbessern und erlernen Kinder durchs Knobeln Kompetenzen wie:

• Problemlösefähigkeit und abstraktes Denken, z. B. durch Rätselgeschichten oder -fragen
• Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination, z. B. durch Steck-, Puzzle- oder Malspiele
• Aufmerksamkeit, Konzentrations- und Denkvermögen durch jede Art von Rätseln
• Kooperationsvermögen, z. B. durch Scharade oder Sprachspiele wie Tabu
• Wortschatz und Kommunikation, z. B. durch Sprachspiele und Rätselgeschichten
• Geduld und Durchhaltevermögen, z. B. durch Geduldspiele
• Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, z. B. durch anspruchsvollere Rätsel, Geduldspiele oder Gruppenquiz
• Selbsteinschätzung, vor allem im Vergleich mit anderen Kindern
• Kreativität, z. B. durch Wort-, Zahlen-, Sprach- und Reimspiele
• Reaktionsgeschwindigkeit, z. B. durch Quiz im Wettbewerb mit anderen
• Geschicklichkeit durch alle Arten von Rätselspielen, die man motorisch löst
• räumliches Vorstellungsvermögen, z. B. durch Legerätsel oder Geduldspiele

Auch Wissenserwerb und Bildung gehen mit vielen Rätseln einher. Gleichzeitig gibt es so viele verschiedene Arten von Rätseln, dass es immer spannend bleibt. Zeigen Sie Ihren Kindern einfach immer mal etwas Neues und führen Sie sie so in die magische Welt des Rätselns.